Ziel der diesjährigen Exkursion war das Adelige Kloster Preetz. Gegründet wurde dieses historische Kleinod im 13. Jahrhundert als Benediktinerkloster. Wir wurden freundlich vom Förster Martin Friedrich und seinem Team in der 1690 gegründeten alten Försterei willkommen geheißen. Insgesamt werden über 1100 Hektar mit 80% Laub- und 20% Nadelbäumen bewirtschaftet, vielfach handelt es sich hierbei um alte Waldstandorte. Anschließend ging es zum Reviergang und uns wurden exemplarisch die getätigten forstlichen Maßnahmen und die waldbaulichen Fortschritte der letzten Jahre in den unterschiedlichen  Waldbildern gezeigt. Herr Friedrich erklärte uns die Forststrategie, welche eine Zielstärkennutzung der Altbestände bei gleichzeitiger Verjüngung (ca. 230 ha) des Bestandes beinhaltet. Insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel wird auf eine konsequente Risikostreuung durch Diversifizierung des Baumbestandes, z.B. durch Einbringung von Libanonzeder, Schwarzkiefer und die echte Walnuss aus dem Himalaya geachtet.

Laut Herrn Friedrich werden die forstlichen Bemühungen maßgeblich durch eine konsequente Umstellung der Jagdstrategie unterstützt. Hierbei wurde in den letzten Jahren ein Jagdteam etabliert, welches für die Anpassung der Wildbestände sorgt, um eine ausreichende Naturverjüngung zu ermöglichen. Es wird angestrebt nicht nur auf jegliche Zäunung zu verzichten, sondern mittelfristig ebenso auf die Einzelschutzmaßnahmen. Das Jagdkonzept beinhaltet auch ein konsequentes Nachtjagdverbot und ein Intervalljagdsystem mit Wildruhezonen, um effizient zu jagen und den Verbissdruck zu senken. 

Es ist beachtlich, dass schon in einem sehr kurzen Zeitraum von knapp drei Jahren deutlich sichtbare Ergebnisse wie zB. Weißtannenverjüngung außerhalb der Zäune sichtbar ist. Dies macht Mut, die jagdliche Strategie auszubauen und auch in anderen Betrieben umzusetzen.

Nach der Exkursion wurden wir köstlich mit selbst veredelten Wildspezialitäten aus dem Klosterforst verköstigt. Zum Ausklang dieser sehr interessanten und lehrreichen Exkursion ging es zum gemeinschaftlichen Abendansitz ins Revier.
 

Der ÖJV-SH bedankt sich beim Team des Adeligen Klosters Preetz für den tollen Tag.

Dr. Martin Ulrich

_{Foto: Britta Gehlhaar}